Dies Büchlein -Seite 1- hier hat
das obligatorische Widmungsblatt
und hat es ein solches auch
folg` ich damit altem Brauch
Möcht schon dieses Blatt gelingen
- zum Schmunzeln und zum Lachen bringen
Widmung
Bescheidenheit ist eine Zier,
doch weiter kommt man ohne ihr
Man mag den Unbescheidnen schelten.
Und doch wird es bis heut` so gelten.
Drum will ich ohn` langes Zagen
mich unter die Poeten wagen,
zu schreiben ein Buch- voll mit Geschichten
und voll mit Haus- und Hofgedichten.
Zwar vergess` ich durchaus nicht,
was schon die biblische Weisheit spricht:
Des Bücherschreibens ist kein Ende.
So schreib ich den ersten meiner Bände
-eine Erstauflag fürwahr-
in Höhe von einem Exemplar
Denn Bücherschreiben- das ist heuer
gar nicht so billig sondern teuer
Dies Büchlein ersonnen früh und spat:
ich geb`s gleichsam heraus als ein Unikat.
Dies soll dir, liebe Mutter mein,
zum heutigen Tage gewidmet sein
Daß ich`s dir`s widme zu dieser Stund
ist aus einem besond`ren Grund:
Denn weiß man allerorten:
85 bist du ` worden.
Zu diesem Deinem Ehrentag
dieses Büchlein hier erschein mag,
das ich ließ binden -das sieht ein jeder-
in fast echtes Elefanten- Leder
Ja, ich hab mir`s echt getraut:
in fast echte Elefantenhaut,
wär der nicht vorher fortgeloffen,
Doch so wurd` er nicht getroffen!
Ich sag dazu: Das war sein Glück!
Er ist zu seiner Herd zurück
erzählt mit seiner Nas-Trompeten,
daß wir ihm nicht treffen täten-
als Beweis man bei ihm schaut:
Heil ist des Elefanten Haut
Auch widme ich`s - ich bin nicht so-
dem hochverehrten Publiko,
hoffend, daß man hab` dran Freude;
Viel geneigte Leser heute
wünsch ich ihm, die es erfreut,
wenn sie`s lesen nicht nur heut.
Denn ich möcht vor allen dingen
Es zum Schmunzeln gerne bringen.
Da bekanntlich ist das Schmunzeln
besser als die Stirn zu runzeln-
um die Menschen jung zu erhalten.
Besser auch als Sorgenfalten,
So wünsch ich mir Eure, des Publikums, Gunst
auch wenn brotlos oft die Kunst.
Ich bin -Gottlob! -nicht auf Gedeih und Verderben
angewiesen wie mancher auf solch Broterwerben,
bin ich doch bei meiner Ehr!
fast schon so gut wie ein Pensionär-
bin auf Broterwerb wie diesen
letztlich gar nicht angewiesen.
Bin außerdem durchaus zu Zeiten
gänzlich gar nicht so unbescheiden.
Werd durchaus- das soll man wissen-
ohne Groll das Brot gern missen,
das etwa man reicht zum Kartoffelsalat,
den ich schätze früh und spat.
Der schmeckt in der größten Not
durchaus mir auch ohne Brot.
Hab ich dazu noch mein Gläschen Wein,
werd ich gern zufrieden sein.
Denn Rotwein ist für alte Knaben
Eine von den guten Gaben.
Außerdem will ich`s -wie die Alten
mit dem alten Luther halten,
der da zählt zum täglich Brot,
zu dem, was man braucht zur Hilf in Not
Freunde, gute Nachbarn und alles desgleichen.
Das soll auch mir zum Leben reichen,
Denn Freunde gehen in der Not
Dutzende oft auf ein Lot,
was durchaus seit Alters ein geringes Gewicht
Freude und Freunde kann kaufen man nicht.
Nein, man kann nicht mal zum Kaufmann laufen
ein Lot Freunde nur dort zu kaufen.
So ist es schon in allen Breiten.
wie bei uns allhier seit alten Zeiten
Wem noch ist dieses zugedacht?
meiner Tochter, die mich erst auf den Gedanken gebracht.
Ich hätt an dem Büchlein nicht "gebaut",
hätt` sie mir das nicht zugetraut
Vielleicht hat sie mich ein wenig geneckt?
Jedenfalls hat sie in mir den Gedanken geweckt.
Des weiteren- ich sag`s genau-
dank ich auch meiner lieben Frau,
die tat die Bilder kolorieren,
die dieses Büchlein wollen zieren.
Von dem- ich sagt`s schon - es gibt sogar
weltweit bisher einzig nur dies Exemplar.
Die Bilder malte -husch-husch- husch-
kein andrer als einst Wilhelm Busch
Darum soll dem Computer mein
ein dickes Lob wohl auch hier sein.
- der da inzwischen mitsamt dem Scanner
von Buschens Werk ein echter Kenner
Auch stürzt` er ab- trotz Microsoft
-was wahrhaft selten- mir gar nicht oft.
Daß dies ausgedruckt nun sei
als echte pdf-Datei-
verdank ich Linux und drum meinem Sohne,
der mir`s installiert hat sonder Lohne.
Und last not least- und das sieht jeder-
was ich dank dem Poeten mit spitzer Feder
der einstens auf den Leib ist gerückt
-was ihm durchaus echt geglückt-
der Dummheit, bekämpft mit Ironie
der Frömmelei- Bigotterie-
dem Menschen der zu jeder Frist
zwar frömmlich tut, doch fromm nicht ist.
Zwar hat der alte Onkel nicht
So unrecht, wenn er gerne spricht:
Das Gute- dieser Satz steht fest
Ist stets das Böse, das man lässt-
Doch ist es gar nicht so verkehrt
Zu sagen es grad umgekehrt:
Das Böse, so steht nicht minder fest
Ist auch das Gute, das man lässt
Wilhelm Busch, war`s, ich will`s gleich sagen,
und euch nicht lang erst mit Rätseln plagen,
der mit Wort und Pinsel und Federstrich
tat so manchen guten Stich,
und als Poet und Maler zugleich
Platz so gemacht hat für`s Himmelreich
Um`s so zu sagen mit Verlaub:
Platz für Hoffnung, Lieb und Glaub,
der auf Gottes Wort gegründet
und von dem die Bibel kündet.
Schüttelt ihr nun mit dem Kopf?
Werf ich hier alles in einen Topf?
Klingt das alles euch gar zu dumm,
hochverehrtes Publikum?
Ist am End doch gar nicht so?
Irre ich mich irgendwo?
Dann macht nicht die Augen zu
prüft alle alles in aller Ruh,
ob die Sach ich hab verfehlt.
Mehr wird jetzt hierzu nicht erzählt.
Da jeglicher Humor gewürzt
je mehr man ihn hat eingekürzt,
sag ich als alter Schwerenöter
dazu etwas- jetzt nicht- später!!!
Wie ein honorig-geistreiches Buch
braucht mein Prömium einen Spruch,
der da geistreich ist zu lesen,
sofern er ist recht kurz gewesen
Mög nun für dies Büchlein klein
auch recht kurz die Vorred` sein
Ob so oder so- dieses nun sei
-als Vorred- das Proömium von Seite 2
Proömium:
Ich hab mal irgendwo gelesen-
bin`s also gar nicht selbst gewesen-
Da war ein Pastor, wer weiß wo,
der macht`s bei seinen Kranken so,
daß er ihnen- er war so nett-
bracht als Gruß ans Krankenbett,
etwas was brächte die armen Kranken
auf etwas fröhlichere Gedanken.
Hat dem, der da krank, auf daß er lacht
also etwas von Wilhelm Busch gebracht.
Da war nun einer- wer weiß wo,
bei dem war es nun einmal so-
ich weiß nicht, ob er ist gewesen
in der Bibel allzusehr belesen
Es mag nun sein, so oder so
- auch wenn ich wüßt: ich sags nicht wo:
Als der von seiner Krankheit genesen
-das Buch von Busch zu End hat gelesen-
sagt er seinem Pastor Sowieso
mit guter Laune und gar sehr froh:
Hätt ich nicht gewußt zu dieser Frist,
daß das das göttlich Wort selbsteigen ist:
Ich hätt bei allen diesen Sachen
wahrhaftig bannig müssen lachen
Mag sein, man schmunzelt in seinem Sinn
Doch steckt ein Hintersinn hier drin.
Doch davon soll in Teil zwei man lesen,
sonst ist`s Proömium nicht kurz gewesen.
---------------------------------------
Und dies Proömium -des Teil zwei -
steht- man sieht es- Seite drei.
Doch möcht ich es- man wird mir`s gönnen-
stattdessen mit "Prolog" benennen:
Prolog:
Meine Tochter hat neulich im Schrank entdeckt
ein Büchlein klein, dort fast versteckt
nach dem griff sie eins-zwei-drei
freut sich an den Gedanken frei
nach Wilhelm Busch - ein hübsch klein`Buch
mit manch` lockren, klugen Spruch-
und auch mit so mancherlei Weisheitslehr`n
- man möge sie sein Lebtag ehr`n!-
die gut verpackt nach altem Brauch.
"Das, Papa", sagt sie: "kannst du auch!"
Und als ich tat so in mich gehen,
da sagt ich mir: "Das wird man sehen!"
Das wär`sie also: die Vorgeschichte
Wenn zum Wilhelm- Busch-Gedichte
ich mir `ne Fortsetzung habe ersonnen
die Gedanken von Busch weitergesponnen
Manchmal gebürstet auch gegen den Strich
Manachmal gegrübelt- gesagt für mich:
"Ob sie wohl recht hat? Es gilt: Probieren
ist weit mehr als nur Studieren!"-
So will ich nun- nach wenigen Tagen
auch dieses Spiel mit Worten wagen
auch das Reimen nicht vergessen,
was ich nicht reimt, nicht in mich fressen,
wenn ich sollt ringen hie und dort
nach dem treffenden, rechten Wort-
hoffend, daß nicht ich auf den Leim
geh`, suchend nach dem Reim
So such auch ich mir- husch-husch- husch!
nen schönen Spruch von Wilhelm Busch
bei dem des Lebens Ernst hervor
kommt - verpackt mit viel Humor
-Ob bei mir auch manches ist zum Lachen???-
Will darauf meinen Reim mir machen
Und wenn ich meine Gedanken mir mache
zu dieser und zu jener Sache
will ich dann den Bogen schlagen-
ja das will ich durchaus wagen-
wohlüberlegt -nicht auf die Schnelle-
zu der einen oder andern Bibelstelle,
die das beleuchtet aus noch andrer Sicht
Und damit je beenden mein Predigtgedicht
Natürlich alles in den Schranken
der eigenen Lebens- und Predigtgedanken.
Jeder mag bei diesen Lehren,
das, was hilfreich für ihn, hören
Manchmal ist es bei den Sachen,
die zunächst voll Reiz uns sind zum Lachen
dass bewirkt wird Schadenfreude,
wenn zur Freude andrer Leute
umso mehr zur eignen Qual
wer ausrutscht z. B auf der Bananenschal`
Oder es stimmt andre heiter
wenn einer, der auf seiner Leiter
stürzt und in dem Schlamm versinkt,
was ihm selbst gehörig stinkt.
Von solchen Szenen allerorten
sind Buschens Geschichten voll geworden.
Und mancher sagt sich, wie einst Herr Schlich:
Ist fatal, doch nicht für mich.
ob dies sei nun wie bei Steg und Brücke,
die angesägt dem Böck zur Tücke
oder wie einst beim Bauern Mecke,
Bei dem der Inhalt seiner Säcke
durchaus sich gar nicht will vermehren
vielmehr sich durch ein Loch entleeren.
Wer war daran Schuld gewesen?
Bei Wilhelm Busch ist`s nachzulesen,
So auch wie Witwe Bolte in ihrer Kammer,
deren Hühner -welch ein Jammer-
ohne Kopf und ohne Gurgeln
munter in der Pfanne schmurgeln-
all das liebe Federvieh,
das ihr machte Liebesmüh.
Das allzubald dann unterdessen
von Max und Moritz aufgegessen-
als sie ging mit ihrem Teller
hinab für Sauerkohl zum Keller.
Man sagt sehr gern: die Schadenfreude,
sei große Freud für manche Leute-
und man wird dies recht begreifen,
denkt man an Lehrer Lämpfel`s Pfeiffen
und so weiter und so weiter.
Manchen stimmt `s froh und durchaus heiter,
wenn andre fallen rische-ratsch
mit guter Kleidung in den Matsch
Ob bei Alten oder Jugend
daß Schadenfreud` sei eine Tugend-
Das zu behaupten sei mir ferne.
Doch ist ein mancher, der sieht`s gerne,
und wird sich dran erlaben:
wie fällt, wer andren eine Grube will graben
Doch ich sag mir: "Leute, Leute,
gedacht ist das nicht für die Schadenfreude,
wenn das so in der Bibel steht,
Worum sich`s im Buch der Sprüche dreht,
das ist das so- wie zu ersehen:
Aus dem Tun folgt das Ergehen!"
Das ist`s was auch Wilhelm Busch uns zeigt,
dem man besonders zugeneigt,
wo es - wie so oft einmal-
mehr für andre wird fatal.
Doch zeigt er uns auch des Lebens Tücke
und den Wechsel der Geschicke
sagt`s uns mit Text- sagt`s uns im Bild
sagt`s bitter -ironisch- sagt`s heiter und mild
sagt`s all den Frommen und weniger Frommen
daß allzuooft`s will schlichtweg kommen
ganz anders als man will und denkt
und seinen Schritt man plant und lenkt:
Daß nicht immer ist zu sehen
wie auf`s Tun folgt das Ergehen
-und das zu erleben ohne Frage
wird manchen Menschen zur Klag und Plage-
Davon wird später die Red noch sein.
Doch lassen wir uns darauf ein!
Ich heb es auf mir bis zum Schluß
Bevor mir entfleucht mein Pegasus
Doch folgt zunächst auf diesem Platz
des Sprüchebuches weiser Satz:
....Sprüche 10,8
Wer weisen Herzens ist, nimmt Gebote an;
wer aber ein Narrenmaul hat, kommt zu Fall.
Sprüche 10,10
Wer mit den Augen winkt, schafft Verdruß,
und wer ein Narrenmaul hat, kommt zu Fall.
Sprüche 16,18
Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz;
und Hochmut kommt vor dem Fall.
Anhang, nachgetragen
Appendix meint Anhang, nachgetragen,
denn ich wollt noch etwas sagen-
so wie am Blinddarm der Wurmfortsatz
ist durchaus am rechten Platz.
Von Natur aus er dahin gehört,
solang` er da nicht weiter stört
und er sich allhier befindet,
solang, daß er nicht ist entzündet,
Sobald er jedoch vereitert ist,
wird er entfernt zur rechten Frist.
Also soll auch der Anhang mein
hier am rechten Platze sein-
solang er da nicht weiter stört,
er zu Recht dort hingehört,
denn es hat mich nochmals- nach dem Schluß-
geküßt der Musen süßer Kuß.
Oder- so frag ich mich als Ästheten:
Hat mich der Pegasus getreten?
Was ich bei Wilhelm Busch gelesen,
ist Anlaß unlängst für mich gewesen,
die Weisheit der Bibel zu zitieren,
zu variieren und zu kommentieren.
Also, daß hie der Kommentar
zum Bibelwort nach Busch da war.
In Psalmgebet und Sprüchebuch
war ich besonders auf der Such`
Und stets war Wilhelm Busch dabei.
Doch nun will ich- wie Busch so frei-
sogleich aus dieser Quelle schöpfen.
Honig süß aus Honigtöpfen-
Wein, der lauter, klar und rein,
Essig scharf, wie er soll sein,
Salz, das aller Fäulnis wehrt
ist sie dem, den sie belehrt.
Ein paar Gedanken noch nachzutragen,
will ich mit eignen Worten sagen,
was ich hilfreich für mancherlei Stunden-
hab im Sprüchebuch gefunden-
mir dabei meine eignen Gedanken auch machend
schmunzelnd- lächelnd auch - und lachend,
wobei man durchaus auch beherzigen sollt`:
Reden ist Silber- Schweigen ist Gold.
I. Von goldenen Äpfel in silbernen Schalen/ … philosophus mansisses
Ein Wort, geredet zu rechter Zeit,
ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen (Sprüche 25,11)
Nun bin ich –fast- ein Pensionär
und wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär,
wär ich einer der Poeten,
die Sinngedichte schreiben täten-
Schriebe stets so vor mich hin
Verse, die voll tiefem Sinn.
Würd` manches mir zurecht nun biegen.
Doch manchmal ist`s besser, man hätt` geschwiegen,
wo man hatte reden wollen
und hätt` besser schweigen sollen.
Da auf den Spruch man nicht achten gewollt`,
daß Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Mancher will die Weisheit lieben,
wär ein Philosph gar `blieben,
hätt er geschweigen gar fein still.
Doch schade, daß er reden will.
Denn was da kam aus seinem Munde-
war Weisheit nicht zu dieser Stunde,
war- mancher sagt es ehrlich und frech-
durchaus nicht von Silber. Es war schlichtweg Blech!
Sollt es so beschaffen sein
àlso mit den Versen mein?
Würd` ich am besten sie zerreißen?
und zum Altpapier gleich schmeißen?
.....
Wie in silbernen Schalen Äpfel von Gold,
so ist das Wort, das man sagen sollt`,
als man vorzog stumm zu schweigen
um sich als Philosoph zu zeigen-
und die andern sind die Dummen.
Tu deinen Mund auf für die Stummen!
Darum sag ich -frisch und frech-
ist Reden oft Silber- und Schweigen dann: Blech
Biblische Weisheit ist Silber und Gold.
Das ist`s, was ich euch sagen wollt.
Und ich tat`s mit Lieb und Fleiß.
Ach, wo bleibt mir Lob und Preis??
Und so frag ich mich belämmert:
Hab ich Silberblech gehämmert???
Tut man mich auch nicht als Dichter bekränzen,
freu ich mich doch an Reimen, die glänzen,
bei denen man nicht nur die Stirne runzelt,
bei denen man manchmal auch lacht und schmunzelt;
Das lernt in der Schul ich -bei allem Schwänzen:
„Nicht alles ist Gold, was da tut glänzen!“
Wohl dem, dessen Frau ihm gut,
auch in Armut ihm Gutes tut:
Hat für die Suppe sie nicht mal die Knochen-
wird sie Sellerie ihm und Mohrrüben kochen-
Zwiebeln, Petersilie auch
und dazu ein wenig Lauch-
Das alles -wieder aufgewärmt
schmeckt noch so, daß er`s umschwärmt.
Dampfnudeln mit Vanillesoß`
Zur Pilzsoß gibts den Hefekloß.
Und das leckre Sauerkraut
hat selber sie an- und ausgebaut.
Und so lobt er unterdessen
gern ihr vegetarisch Essen.
Da die Lieb geht durch den Magen
Und der kann durchaus `was vertragen.
Besonders liebt mancher jedenfalls
Zwiebeln aus der schönen Pfalz,
zum Rumpsteak aus der großen Pfanne-
`nen guten Rotwein aus der Kanne.
Denn besser als an vegetarisch` Essen mit Haß
hat man am Braten seinen Spaß,
der besonders gut geraten,
wenn mit Lieb er ist gebraten:
Besser als ein Ochse- gegrillt mit Haß
ist Schmorbraten mit Spätzle und Bier vom Faß
und Rindfleisch mit Meerrettich und Pfälzer Wein,
so lieb ich`s sehr, so schmeckt mir`s fein
Was willst` im Wald bei wilder Sau,
hast daheim du solch eine Frau?!
III. Frauenlob
Ein schönes Weib ohne Zucht
ist wie eine Sau mit einem goldenen Ring durch die Nase (Sprüche 11,22)
Ein goldner 'Ring im Rüssel einer Sau
-so „Buch der Sprüche“- ist die Frau,
die nicht weiß, was sich ziemt und schickt-
auch wenn manchen sie entzückt,
da sie nicht spart- und nicht tut geizen
mit ihren - so ist`s und so sag ich`s- Reizen.
Mag sie mit ihnen noch so sehr locken-
mancher ist ganz von den Socken-
ist ihr ganz und gar verfallen,
-und sie will gefallen allen-
gibt sich als wär` sie ganz von Adel,
Und verdient am End` nur Tadel
Die Bibel zeigt auch das Gegenbild:
Die Frau die fleißig ist und mild.
Der Frau ein Lob, welche da spinnt,
bei der fleißig das Garn durch die Spindel rinnt-
auch wenn vom Antlitz rinnt der Schweiß.
Sie schafft mit ihrer Hände Fleiß
Sie mehret ehrlich` Hab und Gut,
hütet den Herd und seine Glut
- an Liebe sie und Müh nicht geizt-
ihren Mann zur Weißglut sie nicht reizt
Solch edler Ring gehört- genau!-
nicht in den Rüssel einer Sau.
Auch wenn so mancher gern möcht` schaun,
nach den Reizen anderer Frau`n:
So mög er halten Lieb und Treu
immerdar und täglich neu.
Wo mancher zu einer andern rennt:
spar`an Blumen er nicht und Kompliment.
Ist sie nicht, wo andre härtlich
zu dir täglich lieb und zärtlich?
Drum lieb und ehr` sie immerdar
Tag für Tag und Jahr für Jahr.
Oder hast `nen Sprung in der Schüssel???
Sie sei dir kein Ring im Sauenrüssel!!!!
IV Von des Menschen Sorg` und Freude
Sorge im Herzen bedrückt den Menschen; aber ein freundliches Wort erfreut
ihn. Sprüche 12,25
Besser heut für das Morgen sorgen
als heut sich sorgen um das Morgen.
Denn Sorgen kränken- rauben den Mut.
Zu gar nichts ist das Sorgen gut.
Hat doch jeder neue Morgen,
seine Plag und seine Sorgen,
So ist`s im Buch der Sprüche zu lesen
So ist`s immer schon gewesen.
Wohl dem, der da heut und morgen
ist in seinem Gott geborgen!
Und wie gestern gilt auch heut,
daß ein gutes Wort erfreut.
Darum lobe ich mir jederzeit
ein solches Wort voll Freundlichkeit.
Wie Freunde in der größten Not
zählt es zum nötigen täglich Brot.
Drum acht` mir und lob den, der erfreut
mit einem guten Worte heut!
Da ich so ganz und gar bescheiden,
will ich nun allhier vermeiden,
zu reden auch von mir, den Gedanken und Reimen
-von dem, was ich versuchte, zusammen zu leimen.
Tu sie lauthals manchmal tadeln.
Wird ein andrer mich dafür adeln?
Mich mit Lorbeer zum Lohne bekränzen?
Ach, was könnte ich dann glänzen!
Und bin doch glücklich in meinem Sinn,
da ich so bescheiden bin.
Kann mich immerhin von neuem
an andrer weisem Wort erfreuen,
das da mit Weisheit und Humor,
den zurechtweist, der ein Tor-
wie`s bei Wilhelm Busch gewesen.
Bei ihm ist`s heut noch so zu lesen.
Und so lob ich allezeit,
mir ein Wort der Freundlichkeit!
Freundlichkeit statt Seitenhiebe-
ein Stück Humor, gepaart mit Liebe,
was so selten weit und breit-
Das bräucht` grad heute unsre Zeit!
- so kommt es jedenfalls mir vor-
braucht freundliches Wort mit viel Humor!
Wohl der Frau und wohl dem Mann,
der solches reichlich schenken kann!
Sokrates, der alte Zecher
trank so gern vom Freudenbecher,
denn er hatt`ein zänkisch Weib.
Ach, er hatte die Xantippe!
Zu riskiern ne flotte Lippe
war ihr liebster Zeitvertreib.
Manchmal braucht` den Freudenbecher
er sogar als Sorgenbrecher-
denn er liebte nicht den Streit.
Vielmehr liebte er die Wahrheit,
strebte stets nach noch mehr Klarheit.
Denn es war `ne böse Zeit.
Mancher zählt sich zu den Weisen.
Seine Weisheit anzupreisen
auf dem Markt für gutes Geld.
Als sei Weisheit zu besitzen!
für eigne Zwecke auszunützen,
daß man herrsche in der Welt.
Sokrates, der alte Zecher,
leert mit Freunden gern den Becher,
die -wie er- der Weisheit hold.
Liebend stets wie er die Klarheit
strebend stets nach noch mehr Wahrheit,
nicht verkauft für Geld und Gold
Nicht als Weiser wollt`er gelten.
Doch tat seine Frau ihn schelten,
gönnt nicht Freundschaft ihm und Wein-
Wollt` auch sein ein Freund der Jugend,
führen auf dem Pfad der Tugend.
Freund der Weisheit wollt er sein!
Sokrates, du alter Zecher,
mußtest leern des Zornes Becher!
Leertest ihn bis an den Grund.
Scharf wie eine schneidend Hippen
läßt kein` Ruh dir die Xantippen!
bist von ihrem Keifen wund!
Kaum, daß du vom Markt gekommen,
hat ihr Schreien man vernommen
-und man hörte es schon weit-:
"Speck kocht` ich dir heut mit Bohnen.
Doch wie tust du dies mir lohnen!
Vergißt schon wieder mal die Zeit!"
Mußtest hören ganz betroffen:
"Hast mit Freunden rumgesoffen,
Philerphobiert und viel gelacht!
Und hast dabei unterdessen
wieder alles glatt vergessen:
Kartoffeln mir nicht mitgebracht!
Ei, dich soll der Kuckuck holen.
Will den Hintern dir versohlen,
daß man nicht mehr sitzen kann!"
So hört weit man die Xantippe-
mit der kessen, frechen Lippe!
Ach, was dauert mich der Mann!
Doch trotz aller Widrigkeiten
wie ihn bringt der Lauf der Zeiten
-und trotz deinem zänkisch`Weib
hast den Mut du nicht verloren,
Wein und Freundschaft dir erkoren,
die erquicken Seel und Leib!
Sokrates, du alter Zecher,
auf dich leer ich meinen Becher,
Freund der Wahrheit für und für!
Feuer bist du und auch Flamme!
Nach der Weise der Hebamme
öffnest der Weisheit Tor und Tür!
Wie das Feuer brennt im Becher,
wie es liebt manch alter Zecher,
sollst du mir gepriesen sein!
Sokrates, hoch sollst du leben!
Will auf dich mein Glas erheben
wohlgefüllt mit Pfälzer Wein!
Ja, in deiner Freunde Runde
hast geleert du manche Stunde
deinen Becher voll mit Wein:
Wahrheits- Freundschafts- Weisheitsbecher
für den Zecher- Sorgenbrecher!
All das soll er auch mir sein!
Noch in deiner Todesstunde
liebtest du der Freundschaft Runde,
schicktest weg dein keifend Weib.
Wollt`st mit ihnen philosophieren
von der Weisheit noch dozieren
bis erkaltete dein Leib.
Hoch steht mir dein Denkmalssockel:
"Dem Asklepios einen Gockel
noch allhier in dieser Stund!"
Denn allhier in dieser Stunden
hat Ruhe deine Seel gefunden-
- dein geplagtes Herz, so wund
Als Verderber der Stadtjugend
und als Feind von aller Tugend
ließ` verstummen dir der Mund,
Sokrates, dir alten Zecher,
auf Befehl der Schierlingsbecher.
Trankest ihn leer bis auf den Grund
Sokrates, du alter Zecher
auf dein Wohl leer ich den Becher
wohlgefült mit Pfälzer Wein.
Dir zur Ehr und mir zum Wohle
von dem Scheitel bis zur Sohle,
soll er ausgetrunken sein.
Wahrheits- Freundschafts- Weisheitsbecher
für den Zecher- Sorgenbrecher
All das soll er mir auch sein!
Will in meiner Freunde Runde
- wie Du- leeren manche Stunde
meinen Becher voll mit Wein!
Trotz!Trotz!Trotz dem Feuerrachen,
Trotz dem Alten Drachen!
Schau nicht länger zu!
Dieser blöden Zicke
brech ich das Genicke!
Sonst gibt`s keine Ruh!
Immerfort
kein gutes Wort
Ach, das wird noch böse enden!
Wie nur soll sich`s wenden?
Das sind böse Zeiten:
Zetern, Keifen, Streiten
und nur Ungemach!
Statt solch Seelenschmerzen
Tändeln, Turteln, Scherzen,
das wär meine Sach!
Unterm Dach
nur Weh und Ach!
Wo soll da allhie auf Erden,
mir sonst Ruhe werden?
Streit an allen Enden!
Drück mit meinen Händen
selbst den Hals dir zu!
Dann erst wird verstummen,
all dein Keifen, Brummen,
dann ist endlich Ruh!
Hängt mich drauf
am Galgen auf!
Dann wird Ruh mir endlich werden-
hier auf dieser Erden!
Bleib mir weg vom Leibe!
Weg, du zänkisch Weibe!
geh mir aus dem Sinn!
Was für ein Geschäfte!
Mit der Nerven Kräfte
ich am Ende bin!
Kummer nur
in einer Tour!
Ach, wie soll ich das durchstehen?
Bin schon am Durchdrehen!
Kaum ein End zu sehen!
Auf die Nerven gehen
Keifen mir und Streit!
Ja, der frißt wie Eiter
immer tiefer weiter!
Böse ist die Zeit!
Als ich sie nahm
- als Bräutigam-
war da Streit in ihrer Seele?
Was ist`s, das ihr fehle?
Als ich sie genommen,
hat sie von mir bekommen,
alles, was sie will.
Doch ist sie nicht worden
hier an diesen Orten,
sanft zu mir und still.
Wie sieht`s aus
in meinem Haus!
Überall an diesem Orte
nicht ein freundlich Worte!
Dieses Weibsgezänke!
Ich geh in die Schenke,
"zum Winkel", die allhier.
Herr Wirt, ein Glas vom Neuen!
Der soll mich erfreuen,
und ein gut Glas Bier!
Schenk mir ein
vom Neuen Wein!
Der bringt mich auf andre Gedanken:
weis` sie in die Schranken!
Ach, der Wirt vom "Winkel",
der hat keinen Dünkel,
und der hat Verstand!
Keiner wird mich stören!
Muß den Zank nicht hören!
Hier ist Ruh im Land!
Immerzu
find ich hier Ruh!
Hier soll sein nun meine Bleibe!-
Nicht beim zänkisch` Weibe!
Und die besten Gedanken,
weisend ihr die Schranken,
kommen mir beim Bier!
Und zur Ruhestunden
hab ich hier gefunden-
find sie noch allhier!
Kaufe stracks
mir Oropax!
Mich wird dieses nicht gereuen!
Soll sie weiter schreien!
Setz ein End dem Streite!
Wehre all dem Leide-
fange an von vorn!
Neu nun alles sehen!
Und nicht untergehen
unter meinem Zorn
soll die Sonn!
Mit Freud und Wonn,
wird sie sich aufs Neu uns zeigen,
sich uns neu zuneigen!
Ich will mit ihr reden,
werde zu ihr treten,
sagen was ich sollt!
Ob sie solches freute,
solches Zeter-Leide?!
Ob sie dies gewollt?
Laden ein
zu reden fein.
Schweigen vielleicht auch betreten.
Laßt uns drüber reden!
Ich hab dies selbst in all den Jahren
am eignen Leibe auch erfahren:
Verkauft wer `nen Essig oder -von mir aus- Schuh-
gut wenn er hat ein Gedicht dazu,
das die Jungen wie die Alten
kann bei guter Laune halten-
Und wenn so mancher gut gelaunt
dann Schuh -und Essig- gern bestaunt,
wird er vielleicht auch Schuhe gern kaufen.
Denn Schuhe braucht der Mensch zum Laufen.
Wobei hier wichtig nicht nur des Preises Klasse:
wichtig vor allem ist, daß er passe.
Denn der Schuh, der dich wird drücken
wird nicht lange dich entzücken.
So denk ich mir - ganz hübsch und fein-
wird `s auch bei einem Essig sein:
Wenn ein solcher feinherb und rund
süß im Geschmack und auch gesund,
wird mancher wohl auch sein Vergnügen
an meinem süßen Essig kriegen-
wo Süße und Säure aufs Beste versöhnt
und dir solch ein Essig den Gaumen verwöhnt.
Und der -denk ich- kriegt ihn auch gut an den Mann,
der dazu `was Schönes sich dichten kann.
Oft wird man zum Beispiel als Pfarrer gebeten,
daß man zum Gruße auch mög` etwas reden.
Nun, gut und mit Humor gewürzt
und auch ein wenig abgekürzt
mag man gern solche Reden hören.
Jedoch zu viele- das wird stören!
So bist als Redner du oft in Nöten,
solltest du ein Grußwort reden
-zum Beispiel so etwa an zwanzigster Stell
und drum möglichst kurz und schnell-
Wie gut hat es doch da der Mann,
der sich `was Schönes dichten kann.
Und -ich nehm es hier genau-
Das gilt nicht minder für die Frau.
Man wird nicht an der Red sich stören:
Im Gegenteil: wird gern zuhören,
wenn man sich sagt: "Ach, ein Gedicht!
Das kannte ich bisher noch nicht!
Und wenn der spricht vom Pegasus,
dann macht er gleich bestimmt auch Schluß,
Es sei denn, daß er erst begonnen
-noch nicht aufs Thema sich besonnen
Und ist das Reden dann vollbracht,
beginnt für uns am Büffet die Schlacht!-
Wie mir doch schon der Magen knurrt!"
Doch wird solange nicht gemurrt,
als daß ein schöner Reim erfreut
alte und auch jüngre Leut.
Wie gut der Frau und gut dem Mann,
wenn jemand kurz was dichten kann
Auch bei einer Predigt zum Beispiel im Wald,
wo gern das Echo widerhallt,
und die Vöglein zwitschern und die Bäume rauschen,
da wird man gerne oft auch lauschen,
wenn dort der Pfarrer dann und wann,
sich etwas Schönes dichten kann
Denn kaum ist verklungen mit dem Schall das Wort
ruft es das nächste immerfort
und sogleich als ein lustiger Gesell
ist das Reimwort auf der Stell,
was so manchen hoch erfreut
und dienet zur Zufriedenheit.
Ist das Reimwort dir geglückt,
hört man`s, vernimmt`s und ist entzückt.
Und ist es schwach, hilft kein Verstecken,
-man wird es ohnehin entdecken!-
so bring es ganz leicht und auf die Schnelle
couragiert an erster Stelle
und dann erst das Wort, das dich erfreut
und mit dir auch die andern Leut.
Und ist die Predigt dann beendet,
das Herz dem Worte zugewendet,
und man hört für unsre Zeit
die Botschaft, die alte, die beglückt und befreit
und singt die alten und neuen Lieder,
sagt man sich gern: "wir kommen wieder!
hierher an diesen Platz im Wald,
wo das Echo widerhallt
und wolln, wo ein grüner Dom uns vereint,
- hoffend, daß wieder die Sonne uns scheint-
wo die Vöglein zwischern und die Bäume rauschen
wieder aus neue der Predigt lauschen,
die da nicht endet zum guten Schluß
mit dem Wort vom Pegasus
sondern in eines anderen Namen
und darum gewöhnlich schließt mit Amen!"
Wie gut, wenn ein Pfarrer dann und wann
um zu ermutigen Frau und Mann
und zu erfreuen und zu erbaun
all die Männer und die Fraun
-hin und wieder - ob er Frau sei oder Mann-
sich etwas Schönes dichten kann,
das da nicht nur ihn erfreut,
sondern zur Freud ist auch andrer Leut-
als da wäre die Gemeind`
die zum Gottesdienst erscheint
Doch ist`s nicht immer so, ihr Leut,
daß das Dichten nur erfreut.
Nicht immer beflügelt der Musen Kuß.
Manchmal trit dich der Pegasus,
statt mit dir zu schweben in die Lüfte,
in das Reich der Balsam- Düfte-
Nein- ich sag`s so, wie es ist-
manchmal riecht es nur nach Mist.
Nicht nach Duft vom Paradies.
Nein - der duftet gar nicht süß.
"Laß den Mist erst mal verrotten,
sollen andre dein nicht spotten
und die Freud der andren Leute
wär die reinste Schadenfreude
Tu deine Arbeit froh und munter!
Grab deinen Mist erst ein und unter"
-so sag ich mir in aller Still,
wenn mir mal gar nichts glücken will.
"bis dann dir sprießt desselben Orts,
der gute Same, der des Worts
und Früchte dir und Blüten treibt
und dir zum Lohn das Faktum bleibt,
daß du kannst sagen zu jeder Frist:
`Gewachsen ist`s auf dem eignen Mist!`
Was ja- wenn man genau es nimmt-
auch stimmt und zutrifft -ganz bestimmt!"
Doch will ich- in allen Ehren-
einem andren nicht verwehren-
und auch hier nehm ich`s genau-
sei er nun Mann- sei es `ne Frau,
daß er sich mit meinen Federn mag schmücken,
wo mir etwas wohl tat glücken,
denn eine Feder schön und gut
ziert so manchen Federhut.
Zwar zieht mancher gern vom Leder:
War das nicht ne fremde Feder?
Klingt da nicht wie aus dem Buch-
dieser oder jener Spruch-
Das klingt doch einfach wie gedruckt.
So lacht ein mancher- leicht geduckt
und hat dabei seine Freude
an dem Schaden andrer Leute.
Doch ist`s nun so einmal im Leben:
Was du hast, ist dir gegeben-
wobei damit nicht sei befohlen:
"Es wird ab heute nun gestohlen!"
Doch dies: "Ab heut wird angenommen,
wo du Gutes wirst bekommen!
Und das gilt zu jeder Frist,
wo Gutes dir gewähret ist!"
Ich will mich darum auch nicht zieren:
Nur mögt ihr mich dabei zitieren-
so wie ich`s bei Wilhelm Busch getan,
Der fängt bei seinem "Bählamm" an:
Wie wohl ist dem, der dann und wann
Sich etwas Schönes dichten kann-
Nein, es muß sich keiner schämen,
mög er sich zum Beispiel nehmen
dies und das, was ihn erfreut
und mit auch andre Leut-
das mag gerne ich ihm gönnen,
besonders wenn er meinen Namen wird nennen-
und gibt mir- ach, das wäre Klasse:
was in meine Essigkasse:
Wie wohl ist dem, der dann und wann
Sich etwas Schönes dichten kann-
Vielleicht macht -erstens- manch einem dies Freude
und durch ihn auch Freud für andre Leute
und -zweitens- dem, der sonst in Nöten
wie viele Haus- und Hofpoeten-
und -drittens- wo nicht zur rechten Frist
der eigne Mist verrottet ist-
Denn es braucht -bis es so weit-
alles im Leben seine Zeit
und -viertens- mich durchaus nicht freut
wenn Schadenfreud die Freud der Leut`
-solches tu ich frei bekennen-
Werd andren drum mein Fündlein gönnen-
Doch wär das -fünftens- mir große Klasse
käm `was in meine Essigkasse
drum wär mir wohl, wenn man dann und wann
ich mir was Schönes dichten kann-
Doch gibt es noch andre Gründe,
wie ich sie in der Bibel finde:
Weil Sorgen kränken- rauben den Mut.
-zu gar nichts ist das Sorgen gut-.
gilt wie gestern so auch heut,
daß ein gutes Wort erfreut.
Darum so lob ich jederzeit
mir ein Wort voll Freundlichkeit.
Im Buch der Sprüche ein schönes Wort steht,
das dazu durch den Kopf mir geht
Wie "in silbernen Schalen Äpfel von Gold",
so nennt es das Wort, das man sagen sollt`,
das gute Wort zur rechten Zeit
zu dem ein Mensch sei stets bereit,
Wo andre nur Unnützes sagen,
sollst du das gute Wort gern wagen:
Und wo die andern sind die Dummen.
Tu deinen Mund auf für die Stummen!
Daß Reden sei Silber, Schweigen sei Gold,
auf den Spruch dann man nicht achten sollt`,
Denn oft ist- so sag ich`s frisch und frech-
Reden zwar Silber- doch Schweigen nur: Blech
Ein Wort, das wendet manch Herzeleid,
ein Wort gesprochen zur rechten Zeit
-so tut`s die Bibel uns ausmalen-
ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen
Biblische Weisheit ist Silber und Gold.
Das ist`s was ich euch noch sagen wollt.
Sorge im Herzen bedrückt den Menschen; aber ein freundliches Wort erfreut
ihn. (Sprüche 12,25)
Ein Wort, geredet zu
rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen.
(Sprüche 25,11)
[zum Anfang
der Seite zurück]
[Fortsetzung, die
gefolgt]